Vegetarische Woche

Wir als Biologie TUT-Kurs der Q3 von Frau Schorbach haben im Zeitraum vom 17. bis zum 23. Januar 2022 im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsprojekte eine vegetarische Woche durchgeführt und dabei auch andere Menschen in unserem Umfeld dazu ermuntert, mal eine Woche lang auf Fleisch und Fisch zu verzichten.

Und das wollen wir auch weiterhin, und zwar nicht nur in unserem näheren Umfeld, denn wir haben es uns zum Ziel gesetzt, die Menschen insbesondere an unserer Schule auf die Auswirkungen des hohen Fleischkonsums aufmerksam zu machen. Dabei verlangen wir von niemandem, dass Fleisch und Fisch von heute auf morgen aus dem Essensplan gestrichen werden, sondern wollen lediglich, dass die Menschen darüber nachdenken, ihren Fleischkonsum zu Gunsten der Umwelt und ihrer eigenen Gesundheit ein wenig zu reduzieren; so könnten zum Beispiel vegetarische Tage in den Essensplan aufgenommen werden.

Die Lasten des Fleischkonsums

Weltweit werden pro Jahr circa 345,6 Millionen Tonnen Fleisch produziert, wobei die Produktion im Laufe der Jahre stetig ansteigt, so wuchs im Vergleich zum Jahr 2000 die produzierte Fleischmenge um mehr als 100 Millionen Tonnen an [1]. Allein in Deutschland beträgt der Pro-Kopf-Konsum von Fleisch in etwa 57,3 kg, wobei dieser hohe Konsum einige gesundheitliche Gefahren mit sich bringt. Denn trotz der Versorgung mit Nährstoffen, wie Eisen, Vitaminen und Eiweiß durch Fleisch, birgt er auch die Gefahr von Übergewicht, Arterienverkalkungen und Schlaganfällen. Des Weiteren ist verarbeitetes Fleisch, wie zum Beispiel Wurst, Corned Beef oder Fertigfleischsoßen, als krebserregend einzustufen: so konnte unter anderem ein Zusammenhang mit Darmkrebs erkannt  werden, ebenso wie ein erhöhtes Risiko, an Prostata- und Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken. Außerdem verabreichen die Züchter den Tieren immer wieder Medikamente, sodass diese in der Humanmedizin nicht mehr die Wirkung zeigen, die eigentlich nötig wäre [2].

Belastungsfaktoren für die Umwelt

Zusätzlich hat die hohe Fleischproduktion auch einige Auswirkungen auf die Umwelt, denn laut einer neuen Studie beansprucht die Tierhaltung weltweit mittlerweile 78 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche, doch dabei werden natürliche Lebensräume zerstört, was auch zu Lasten der Biodiversität geht, wobei Dünger und Pestizide diese Situation weiter verschärfen. Zudem tragen die aus der Tierhaltung resultierenden Treibhausgasemissionen in nicht unerheblichem Maße zum Klimawandel bei, so ist die Viehhaltung global für 14,5 Prozent aller Treibhausgase verantwortlich, was vergleichbar ist mit dem gesamten Transportsektor, also mit allen Autos, Lastwagen, Schiffe und Flugzeuge zusammen [3]. Außerdem ist die Landwirtschaft weltweit für 70 Prozent des Wasserverbrauchs verantwortlich, wobei zusätzlich die Hälfte der Weltgetreideernte inzwischen an Tiere verfüttert wird [4]. Über die Haltung und die Verhältnisse beziehungsweise Methoden bei der Schlachtung der meisten Tiere wollen wir lieber erst gar nicht sprechen.

Letztendlich bleibt jedem Menschen selbst überlassen, ob er seinen Fleischkonsum in Hinblick auf die eigene Gesundheit oder für die Umwelt einschränkt, auch wenn es empfehlenswert wäre. Aber wir als Biologie Leistungskurs werden uns weiter mit Projekten für das Wohlergehen unserer Umwelt einsetzen, egal in welcher Hinsicht. Daher würden wir uns freuen, wenn wir auch andere Menschen in unserem Umfeld und an unserer Schule ermuntern könnten, uns dabei zu unterstützen oder sie dazu anregen können, selbst etwas in ihrem Alltag zu ändern, um unserer Welt und sich selbst etwas Gutes zu tun.

Unser Kurs jedenfalls empfand den Selbstversuch als ein gelungenes Experiment, bei dem sich herausstellte, dass der Verzicht auf Fleisch zunächst eine gewisse Umstellung erfordert, dann aber gar nicht mehr so schwerfällt.

[1] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/28782/umfrage/die-globale-fleischerzeugung-seit-1990/

[2] https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/essen-und-trinken/fleisch/22925.html

[3] https://www.destatis.de/DE/Themen/Laender-Regionen/Internationales/Thema/landwirtschaft-fischerei/tierhaltung-fleischkonsum/_inhalt.html

[4] https://wfd.de/thema/fleisch-milch