Kasseler Bürgerpreis „Das Glas der Vernunft“ – Die ASS war bei Podiumsdiskussion und Preisverleihung dabei

Kasseler Bürgerpreis „Das Glas der Vernunft“ – Die ASS war bei Podiumsdiskussion und Preisverleihung dabei

Am 3.10.2021 wurde im Opernhaus des Kasseler Staatstheaters der Kasseler Bürgerpreis „Das Glas der Vernunft“ an die deutsche Sektion von „Reporter ohne Grenzen“ verliehen, die sich seit 1994 für Presse- und Meinungsfreiheit und gegen Zensur einsetzt. Dieser Preis, der 2021 zum 30. Mal vergeben wurde, wird von der Kasseler Bürgerschaft an Personen und Institutionen verliehen, die sich in besonderer Weise um die Maximen der Aufklärung – Vernunft und Toleranz sowie die Überwindung ideologischer Schranken – verdient gemacht haben.

Einladung von Oberstufenschüler*innen

Aus Anlass der Preisverleihung haben der Kasseler Bürgerpreis sowie die Kasseler Jugendsymposien Oberstufenschüler-/innen aus der Stadt und dem Landkreis Kassel eingeladen, die von ihren jeweiligen Schulen aufgrund ihres politischen und gesellschaftlichen Engagements persönlich empfohlen wurden. Diese Schülerinnen und Schüler hatten die Gelegenheit, am 2.10.21 in der Kasseler Waldorfschule an einer Podiumsdiskussion mit Dr. Michael Rediske (Vorstandsvorsitzender von Reporter ohne Grenzen) sowie am 3.10.21 an der Preisverleihung teilzunehmen.

Von der Albert-Schweitzer-Schule Hofgeismar nahmen Noemi Röhring sowie Stefan Macarie in ihrer Funktion als Juniorbotschafter-/in im Netzwerk der Botschafterschulen für das Europäische Parlament diese Gelegenheit wahr und konnten, begleitet von Dr. Kerstin Meier, interessante Einblicke in die Arbeit von Reporter ohne Grenzen sowie die Bedeutung ihrer Arbeit gewinnen.

Die Podiumsdiskussion

Bei der Podiumsdiskussion erzählte Dr. Rediske von seinen Erfahrungen als Journalist in Nicaragua, von der Gründung der deutschen Sektion von „Reporter ohne Grenzen“ und ihrem Engagement für Journalisten in Afghanistan. Danach hatten die anwesenden Jugendlichen die Gelegenheit, Fragen zu stellen, und sie interessierten sich besonders für seine Einschätzung der Arbeit von Whistleblowern sowie für Probleme im Zusammenhang mit der Meinungsäußerung in sozialen Netzwerken. Am Schluss der Veranstaltung stellte Michael Rediske den Schüler-/innen zwei Fragen: 1. Kann man in Deutschland noch frei seine Meinung sagen?, 2. Sollte die Leugnung des Holocausts in Deutschland weiterhin unter Strafe gestellt werden? Die Jugendlichen hatten daraufhin einige Minuten Zeit, um sich in kleinen Gruppen über diese Fragen auszutauschen, bevor sie abschließend im Plenum diskutiert wurden.

Die Preisverleihung

Am 3. Oktober nahm Herr Dr. Rediske dann das „Glas der Vernunft“ stellvertretend für alle Mitarbeiter*innen der deutschen Sektion von „Reporter ohne Grenzen“ entgegen. Die Festrede wurde von Prof. Dr. Angelika Nußberg (ehemalige Vizevorsitzende am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte) gehalten, die anhand von Beispielen aus ihrer juristischen Arbeit die Bedeutung von Meinungsfreiheit unterstrich. Laudatorin war die internationale Reporterin Katrin Eigendorf, die als Auslandskorrespondentin für das ZDF arbeitet und durch ihre Berichterstattung aus Afghanistan einem breiten Fernsehpublikum bekannt ist. Sie sprach aus eigener Erfahrung über die Gefahren, denen Reporter – nicht nur in Krisengebieten – ausgesetzt sind, und über den schnellen und pragmatischen Einsatz von „Reporter ohne Grenzen“ bei der Evakuierung von Journalisten aus Afghanistan. Musikalisch umrahmt wurden die eindringlichen Reden von der Kasseler Weltmusik-Formation NAWA (Text: Dr. Kerstin Meier).