„Rauchen an der ASS“ – eine Umfrage und ihre Ergebnisse
Eindeutige Befürwortung von Aschenbechern als Lösung

„Rauchen an der ASS“ – eine Umfrage und ihre Ergebnisse

Wen störten sie nicht seit langem – die unzähligen Kippen im Bereich der Bushaltestelle… Und so entschieden wir, der Mathe-Tut der Q2 (MZL), uns dazu, eine Umfrage zum Thema „Rauchen an der ASS“ durchzuführen, während der Tut-Kurs Biologie (SBA) des jetzigen Abitur-Jahrgangs sich für das Aufstellen von Aschenbechern einsetzte.

Zielgruppe und Intention

Die Umfrage richtete sich an alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge E2, Q2 und Q4 und legte dabei besonderen Fokus auf den prozentualen Anteil der Raucher*innen an der ASS sowie die Anzahl der konsumierten Zigaretten pro Tag und deren Entsorgungsort.

Auswertungsergebnisse

Insgesamt nahmen an der Umfrage 188 Schüler*innen teil. So ergab sich, dass ca. 15% der Schülerschaft der Albert-Schweitzer-Schule rauchen, wobei 62,1% der Befragten angaben ihre Zigaretten einfach auf den Boden zu werfen. Des Weiteren gaben 37,9% an ihre Zigaretten in den Mülleimern zu entsorgen und 0% nutzten für ihre Zigaretten einen Aschenbecher (die Umfrage erfolgte vor dem Aufstellen der Aschenbecher an der Bushaltestelle).

Ergebnisse zum Rauchverhalten

Auch zeigte sich ein breites Interesse von 89,7% der befragten Schülerschaft an Aschenbechern, wobei sich der Rest der Befragten enthielt (10,3%).

Eindeutige Befürwortung von Aschenbechern als Lösung

Rauchen und die Umwelt

Rauchen bringt nicht nur viele negative gesundheitliche Folgen mit sich, sondern verursacht auch für die Umwelt massive Folgen , welche dem durchschnittlichen Konsumenten nicht direkt erkennbar/bewusst sind. Daher seien hier einige Fakten genannt:

  • Ein Zigarettenstummel verseucht 40l Grundwasser.

Eine Zigarette enthält tausende von Giftstoffen, darunter auch Nikotin, welches sehr gut wasserlöslich ist. Dieses kann innerhalb sehr kurzer Zeit ausgespült werden und so ins Wasser gelangen.1 Forschungen zum Nikotingehalt in städtischem Wasser ergaben, dass eine Zigarettenkippe ausreicht, um 1.000 Liter Wasser so stark zu verpesten, dass es fatale Auswirkungen auf Wasserorganismen hat.2

Das Hauptproblem der Zigarettenstummel liegt dabei an den Zigarettenfiltern, welche Nikotin, Schwermetalle und andere Chemikalien enthalten und durch das Wegwerfen in die Ökosysteme gelangen4. Des Weiteren bestehen sie aus dem Kunststoff Celluloseacetat, wodurch die Zerfaserung in kleinste Plastikpartikel viele Jahre dauert und zur weiteren Belastung durch Mikroplastik beiträgt.5

  • Tabakanbau schadet den Gewässern.

Weltweit wird Tabak auf 4 Millionen Hektar, eine Fläche vergleichbar mit der der Schweiz, in 125 Ländern angebaut. Der Tabakanbau ist gezeichnet durch den starken Einsatz von Pestiziden und großen Mengen an Dünger, welche das umliegende Wasser verschmutzen und dadurch dem Fischbestand und der Biodiversität im Wasser schaden.2,3 Des Weiteren werden für den Tabakanbau jährlich mindestens 200.000 ha Wald gerodet, was langfristig zu der Desertifikation (Austrocknung) dieser Gebiete führt.3

  • Tabakanbau und -produktion benötigen viel Wasser.

Zur Bewässerung des Tabakanbaus wird viel Oberflächen- und Grundwasser benötigt. So beträgt der Fußabdruck für Rohtabak knapp 3.000 Liter pro Kilogramm. Dies löst in Kombination mit anderen Faktoren Wasserstress in Hauptanbauländern wie Bangladesch, Malawi und Simbabwe aus.2

Des Weiteren werden für die Aufbereitung des Tabaks und die Herstellung der Zigaretten jährlich rund 60 Millionen Liter Frischwasser benötigt, wobei 55 Millionen Liter Abwasser mit Giftstoffen wie Ammoniak, Nikotin, Salzsäure, Nitrat, Chlor und Bleiverbindungen entstehen.2

  • Der Zigarettenfilter hemmt das Pflanzenwachstum.

Außerdem fand eine aktuelle Studie6 heraus, dass Zigarettenstummel, unabhängig von ihrem vorherigen Gebrauch, das Pflanzenwachstum hemmen. So weist der Zigarettenfilter auch schon ohne die zusätzlichen negativen Effekte der Schadstoffe eine Wachstumshemmung auf.

Die Situation an der ASS nach dem Aufstellen der Aschenbecher

Selbst an unserer Schule wurde durch fehlende Aschenbecher die Umwelt belastet. Durch deren Anschaffung ist jedoch die Zahl der auf den Boden endenden Zigarettenstummel deutlich zurückgegangen. Auch wenn unsere Aschenbecher nicht den globalen Problemen der Tabakproduktion entgegenwirken, sorgen sie lokal für eine Entlastung des Ökosystems.

Schon bald wird die „Kippenallee“ Geschichte sein.

Quellen:

1 ) Focus online: 40 Liter Wasser versucht. Jeder Zigarettenstummel versucht 40 Liter Grundwasser. URL: https://www.focus.de/wissen/zigaretten-jeder-stummel-verseucht-40-liter-grundwasser_id_9585402.html (letzter Abruf: 21.07.22)

2 ) Unfairtobacco: Tabak, Wasser, Meere. Wie Tabakkontrolle zur Erreichung der Entwicklungsziele 6 und 14 beiträgt. SDG-Factsheet Nr. 5, 09/2018. URL: https://unfairtobacco.org/wp-content/uploads/2018/09/sdg-facts05.pdf (letzter Abruf: 21.07.22)

3 ) Weltfriedensdienst e.V.: Tabak & Zigaretten. Schäden für Körper und Wasser. URL: https://wfd.de/thema/tabak (letzter Abruf: 21.07.22)

4 ) National Geographic: Giftig, nutzlos und aus Plastik: Gehören Zigarettenfilter verboten? 14.08.2019. URL: https://www.nationalgeographic.de/umwelt/2019/08/giftig-nutzlos-und-aus-plastik-gehoeren-zigarettenfilter-verboten (letzter Abruf: 21.07.22)

5)  BUND: Zigarettenkippen in der Umwelt. URL: https://www.bund-bremen.net/meer/stoppt-kippen-in-der-umwelt/#:~:text=Konventionelle%20Zigarettenfilter%20werden%20aus%20Zellulose,der%20Meere%20durch%20Mikroplastik%20bei. (letzter Abruf: 21.07.22)

6) EurekAlert: Cigarette butts hamper plant growth-study. New research is first to show damage caused to plants. 19.07.2019. URL: https://www.eurekalert.org/news-releases/807986 (letzter Abruf: 21.07.22)