„Bildungsland Hessen? Das erleb‘ ich nicht.“

„Bildungsland Hessen? Das erleb‘ ich nicht.“

Unter diesem Motto stand die Podiumsdiskussion mit hessischen Landespolitikern, die die nord- und osthessischen Europaschulen am 30.03.2023 im Rahmen ihres gemeinsamen Aktionstages an der Albert-Schweitzer-Schule Kassel organisierten.

Bei einem Vorbereitungsworkshop am 02.03.2023 planten je vier Schüler-/innen der acht nord- und osthessischen Europaschulen die Podiumsdiskussion inhaltlich und methodisch. So wurden die vier Schwerpunktthemen Bildung, Digitalisierung, Mobilität und politische Beteiligung Jugendlicher festgelegt, Fragen formuliert und vor allem über Möglichkeiten der Einbindung des Publikums nachgedacht. Das Ergebnis konnte das Publikum, zu dem auch der PoWi-Grundkurs der E-Phase von Herrn Hund-Göschel gehörte, am 30. März in der Aula der ASS Kassel miterleben.

Diskussion mit gelungener Einbindung des Publikums

Die vier Moderator/-innen aus der Schülerschaft, Lioba Diel (Freiherr-vom-Stein-Schule Fulda), Maren Döring (König-Heinrich-Schule Fritzlar), Rosa-Linn Lanfermann (Anne-Frank-Schule Eschwege) und Felix Aubel (Friedrich-List-Schule Kassel), stellten zunächst in lockerer und kreativer Weise die Politiker-/innen auf dem Podium vor. Claudia Ravensburg (CDU, MdL), Gisela Stang (SPD, MdL), Felix Martin (Die Grünen, MdL), Thorsten Felstehausen (Die Linke, MdL), Laura Schulz (stellv. Landesvorsitzende der FW Hessen) und Che Chukwumerije (Listenplatz 1 von VOLT) mussten Zettel ziehen mit Auswahlmöglichkeiten wie „Stadt oder Land?“, „Döner oder Pizza?“, „Auto oder Zug?“, unter denen sie ihren Favoriten nennen und begründen mussten.

Dann wurden die Schüler/-innen im Publikum aufgefordert, per Mentimeter-Umfrage die Reihenfolge der vier zu diskutierenden Themen festzulegen. Dabei wurde die Digitalisierung auf Platz 1 gewählt, die Schüler/-innen und Lehrer/-innen seit Beginn der Corona-Pandemie stark umtreibt. Hierzu entbrach eine mitunter recht hitzige Diskussion über den Digital-Pakt und seine Umsetzung sowie die Erprobung des Unterrichtsfachs „Digitale Welt“, dessen Notwendigkeit nicht alle Politiker-/innen einsahen. Auch bei den folgenden Themen wurden die Schüler-/innen immer wieder per Mentimeter in die Diskussion integriert, indem beispielsweise nach der Länge ihres Schulweges und dem genutzten Verkehrsmittel gefragt wurde. Die Ergebnisse wurden sowohl von den Moderator/-innen als auch von den Politiker-/innen regelmäßig aufgegriffen, was die Rolle des Publikums aufwertete und das Interesse wachhielt. Auch die gut überlegten Fragen wie z.B. „Warum werden weiter Autobahnen gebaut statt in den Schienenverkehr zu investieren?“ (Thema Mobilität) oder „Was kann man dafür tun, dass Jugendliche sich stärker für aktuelle Politik interessieren und bereit sind, sich politisch zu engagieren?“ (Thema: politische Beteiligung) trugen zur Qualität und zum Unterhaltungswert der Veranstaltung bei.

Feedback des PoWi-Kurses der ASS

Die Schüler-/innen des PoWi-Grundkurses (E-Phase) von Herrn Hund-Göschel

Die Schüler/-innen der ASS lobten in ihrem Feedback zu diesem Aktionstag der Europaschulen die interessanten Fragen und die erfrischende Einbeziehung des Publikums via Mentimenter, beklagten aber auch die weitverbreite „Politikerkrankheit“, lange zu reden ohne zum Punkt zu kommen. Positiv herausgestellt wurde weiterhin, dass alle beteiligten Politiker-/innen gut vorbereitet waren, fundierte Antworten geben konnten und auf alle Fragen der Schüler/-innen eingingen. So fühlten die Jugendlichen sich gut informiert in Hinblick auf die im Oktober anstehenden Landtagswahlen, für die viele der anwesenden Politiker-/innen – ganz im Einklang mit dem Publikum – gerne das Wahlrecht ab 16 einführen würden.