Politisches Speed-Dating an der ASS – Gemeinsamer Aktionstag der NOHES

Politisches Speed-Dating an der ASS – Gemeinsamer Aktionstag der NOHES

Mehrere Gruppentische mit je einem Politiker und einer Gruppe diskussionsfreudiger Schüler/-innen – mehr brauchte es nicht zur Gestaltung eines gelungenen gemeinsamen Aktionstages der acht nord- und osthessischen Europaschulen (NOHES). Das Format des politischen Speed-Datings kommt so gut bei unseren Schülerinnen und Schülern an, dass wir es nun schon zum dritten Mal veranstalteten – diesmal am 31.03.2025 in der Aula der Albert-Schweitzer-Schule Hofgeismar.

Vorbereitung der Veranstaltung

Je sechs Schülerinnen und Schüler der NOHES hatten sich am 7. und 8. Februar 2025 zum Schülerworkshop „Wie geht’s der Demokratie in Deutschland?“ an der Evangelischen Akademie Hofgeismar getroffen, wo auch die Grundzüge des gemeinsamen Aktionstages der NOHES geplant wurden. So fand sich ein Moderationsteam von vier Schülerinnen und Schülern zusammen, und außerdem übernahm je eine Schülergruppe eine politische Partei, um für deren Vertreter beim Speed-Dating Icebreaker-Fragen vorzubereiten – für den Fall, dass eine Diskussion ins Stocken geraten sollte. Nachdem unser Regionalkoordinator, Boris Krüger, Kommunal-, Landes- und Bundespolitikerinnen und -politiker eingeladen hatte und das Moderationsteam bestehend aus Lilly Zöltzer, Hannes Rittner und Lena Tebbe (ASS Hofgeismar) sowie Mathis Bruns (Friedrich-List-Schule Kassel), unterstützt durch Dr. Kerstin Meier (Europaschulkoordinatorin der ASS Hofgeismar), den Rahmen der Veranstaltung geplant hatte, stand dem politischen Speed-Dating an der ASS nichts mehr im Wege.

Lebhafte und engagierte Diskussionsrunden

Am Morgen des 31.3. sorgte aber die kurzfristige Absage von zwei der sieben eingeladenen Politikerinnen und Politiker für einen kurzen Schreckmoment bei Moderatoren und Organisatoren. Der SPD-Politiker Oliver Ulloth (MdL) wurde aber glücklicherweise von seiner US-amerikanischen Praktikantin Emma Schulman begleitet, die kurzerhand einen Gruppentisch übernahm, so dass an sechs Tischen munter diskutiert werden konnte.

Die Veranstaltung wurde durch eine Begrüßung des Schulleiters der ASS, Tim Sauerwein, und den Vortrag des Klavierstücks Solas von Jamie Duffy durch Vsevolds Kozačenko (ASS) stimmungsvoll eingeleitet. Im Anschluss stellten die vier Moderatorinnen und Moderatoren die anwesenden Politikerinnen und Politiker kurz vor, bevor Violetta Bock (Die Linke, MdB), Hans Christian Göttlicher (CDU, MdL), Martin Graefe (Freie Wähler), Sascha Meier (Die Grünen, MdB), Oliver Ulloth (SPD, MdL) sowie Emma Schulman kurz auf die Frage antworten sollten, welches Vorhaben sie als erstes in Angriff nehmen würden, wenn sie Bundeskanzler wären.

So ergaben sich schon erste Gesprächsanlässe für die folgenden Diskussionsrunden. Die sechs Politikerinnen und Politiker nahmen also an je einem großen Gruppentisch Platz, um den sich auch sechs bis zehn Schülerinnen und Schüler versammelten, die zwölf Minuten Zeit für ihre Fragen hatten, bevor sie an den nächsten Tisch wechseln mussten. Schnell wurde klar, dass die Icebreaker-Fragen nicht gebraucht würden – die Diskussionen waren lebhaft, engagiert, kenntnisreich und nie nach zwölf Minuten zu Ende. Nach Aussage der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler waren die Migrationspolitik, Bildung und ChatGPT, Europa, Trump, Extremismus, Bürgergeld sowie die aktuellen Koalitionsverhandlungen klare Schwerpunkte der Diskussionsrunden.

Matthäus Gajewski (ASS), der schon an drei politischen Speed-Datings teilgenommen hatte, stellte anerkennend fest, an diesem Tag seien wirklich lange, fundierte und thematisch einheitliche Diskussionen zu Stande gekommen und kein Frage-Antwort-Ping-Pong. Am Tisch von Emma Schulman ging es natürlich vor allem um die Politik und den Stil von Donald Trump, und es wurde engagiert auf Englisch diskutiert, womit die Veranstaltung gleich zweien der zentralen Ziele der Hessischen Europaschulen diente – dem Lehren und Leben demokratischer Kultur und dem Fördern interkultureller Kompetenz.

Feedback

Zum Abschluss der Veranstaltung hatte Lena Tebbe (ASS) eine Feedback-Runde per Mentimeter vorbereitet. Dabei erklärten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass sie gerne wieder an einem politischen Speed-Dating teilnehmen würden. Der am häufigsten genannte Kritikpunkt war, dass die Zeit für die Diskussionsrunden zu knapp war – obwohl sie gegenüber der Veranstaltung im Vorjahr schon um drei Minuten verlängert wurde. Das zeigt wohl, dass die Schülerinnen und Schüler der NOHES echtes Interesse an Diskussionen mit Politikerinnen und Politikern haben und dass das Format des „Politischen Speed-Datings“ sich noch nicht erschöpft hat. Da die teilnehmenden Politikerinnen und Politiker ebenfalls sehr angetan waren von den Diskussionen und vom Engagement der Schülerinnen und Schüler, steht wohl einer weiteren Auflage dieser Veranstaltung nichts im Wege.