Interessante Angebote, Diskussionen und Planspiele sowie ein munterer Austausch erwarteten die Juniorbotschafterinnen Braah Al Hnawi, Tuba Ashraf Gujjar, Lilly und Maja Zöltzer sowie die beiden Seniorbotschafterinnen Dr. Christine Sperlich und Dr. Kerstin Meier der ASS am Marion-Dönhoff-Gymnasium in Lahnstein.
Nach einer spektakulär schönen Zugfahrt von Frankfurt nach Koblenz durch das enge Mittelrheintal, vorbei an einer Vielzahl romantisch-kitschiger Burgen und natürlich der Loreley kamen wir Donnerstagmittag (06.11.) in Lahnstein an. Dort fand die diesjährige Botschafterkonferenz der Region Südwest (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland) des Netzwerks der Botschafterschulen für das Europäische Parlament (EPAS-Schulen) statt.
Ein Warming-up im Plenum stimmte uns auf die Veranstaltung ein, bevor wie gewohnt eine Aufteilung in die Gruppen der Schüler/-innen bzw. Juniorbotschafter/-innen (Jubos) und der Seniorbotschafter/-innen (Sebos), also Lehrerinnen und Lehrer, stattfand. Die Jubos lernten in ihrem Workshop neue Diskussionsformate, wie z.B. die Fishbowl-Diskussion, kennen, die sie selbst am Beispiel der Themen Migration und Klimaschutz ausprobierten. Eine Fishbowl-Diskussion ist ein moderiertes Gesprächsformat, bei dem eine kleine Gruppe im inneren Kreis diskutiert, während die übrigen Teilnehmenden außen zuhören und durch Platzwechsel aktiv in die Diskussion einsteigen können. Die Sebos erhielten zum einen Informationen zu den neuen Bildungsangeboten des Verbindungsbüros des Europäischen Parlaments und spielten dann das digitale Planspiel „Nafasia – Fabulous council“, das die Europäische Kommission entwickelt hat, um Schüler/-innen in die Kunst und Notwendigkeit des Schließens von Kompromissen einzuführen. In beiden Gruppen ging es letztlich darum, neue Methoden und Planspiele kennenzulernen, indem man sie selbst einmal aktiv durchführt, um sie dann leichter an der eigenen Schule mit neuen Gruppen von Schülerinnen und Schülern einzusetzen. Dieses Vorgehen entspricht dem zentralen Multiplikatorgedanken des Netzwerks der EPAS-Schulen.
Am Abend des 06.11. fand zunächst das traditionelle Europa-Café statt, bei dem die Vertreter/-innen aller anwesenden Schulen einige ihrer Projekte im Rahmen des EPAS-Programms vorstellen. Die Jubos der ASS präsentierten unser politisches Speed-Dating vom 31.03.25, das auf großes Interesse seitens der anderen Jubos und Sebos stieß und viele Gespräche anstieß. Ein bunter Abend mit politischem Poetry-Slam, einem Jeopardy zur EU und einem Gesangsvortrag bildete den Abschluss dieses reich gefüllten Tages.

Nach einer erholsamen Nacht im Hotel Hohenstaufen in Koblenz starteten wir in den zweiten Teil der Veranstaltung, der für die Juniorbotschafterin Tuba Gujjar von der ASS besonders aufregend war. Sie war nämlich im Vorfeld, gemeinsam mit Finn aus Saarlouis, aus einer Gruppe von Interessenten für die Moderation des Abgeordnetengesprächs ausgewählt worden. Zu diesem war der Europaabgeordnete Dr. Joachim Streit (Freie Wähler, Fraktion: Renew Europe) eingeladen worden. Nach einer kurzen Vorstellung des Juristen, ehemaligen Landrats und aktuellen Mitglieds des Europäischen Parlaments leiteten Tuba und Finn mit ihren Eröffnungsfragen die Diskussion ein. In der Folge sorgten sie dafür, dass alle Meldungen aus dem Publikum der Jubos und Sebos berücksichtigt wurden und alle Schüler/-innen ihre Fragen an Herrn Dr. Streit loswerden konnten. Diese Fragen betrafen u.a. die Themen Klimaschutz und erneuerbare Energien, Klimamigration, die europäische Sicherheitspolitik und die von Friedrich Merz ausgehende „Stadtbild-Debatte“. Joachim Streit nahm sich 90 Minuten Zeit für die Schüler/-innen und ging auf alle Fragen ein. Die Jubos und Sebos der ASS waren sich aber in ihrem internen Austausch nach der Diskussion darüber einig, dass es bei manchen Antworten von Herrn Dr. Streit interessant gewesen wäre, wenn eine Rückfrage oder andere Sichtweise aus dem Publikum Raum bekommen hätten. So blieb es – dem Format der Podiumsdiskussion geschuldet – doch eher bei einem „Frage-Antwort-Ping-Pong“.

Mit einem gemeinsamen Austausch und Rückblick auf die Veranstaltung endete die Botschafterkonferenz um 12:30 Uhr. Den Vertreterinnen der ASS Hofgeismar lieferten die Inhalte der zwei Tage auf jeden Fall Lust und Ideen für neue Projekte an unserer Schule – z.B. einen von Schüler/-innen angeleiteten Projekttag rund um die Planspiele von Europäischer Kommission und EP – die wir hoffentlich in nicht allzu ferner Zukunft umsetzen können.
