Lars Ruppel an der ASS: Sprache und Poesie

Lars Ruppel an der ASS: Sprache und Poesie

Sprache ist der Schlüssel zur Welt – diese Erfahrung vermittelte der bekannte Poetry Slammer Lars Ruppel den Schülerinnen und Schülern der Albert-Schweitzer-Schule am 3.11.2023 im Rahmen zweier neunzigminütiger Workshops.

Dabei gingen zunächst die Kurse der Einführungsphase in der dritten Stunde mit ihren Lehrerinnen und Lehrern in die Aula, wo sie von Lars Ruppel und Herrn Irmer begrüßt wurden; die Schülerinnen und Schüler der Qualifikationsphase taten es ihnen für den zweiten Workshop in der fünften Stunde gleich.

Herr Irmer hieß zunächst den Gast willkommen und ließ es sich nicht nehmen, den antiken Philosophen Seneca zu zitieren, um Sprachbildung, unterhaltsame Zerstreuung und die Entdeckung der eigenen Potentiale als Ziel der Veranstaltung zu verdeutlichen.

Lars Ruppel begann dann mit einer kleinen Lobrede auf die ASS, von deren Größe, Helligkeit und Atmosphäre er so beeindruckt war, dass er sie zunächst mit Hogwarts gleichsetzte und sogar kurzerhand zur „schönsten Schule der Welt“ erhob.

Anschließend schilderte er seinen eigenen dichterischen Werdegang, der ihn von einer Grammatikübung in der Grundschule über das Abitur zum Poetry Slam und damit zur Poesie geführt hatte, auch wenn die elterliche Reaktion auf den Berufswunsch Dichter eher verhalten ausfiel.

Seitdem hat der gebürtige Gambacher, der sich nach eigenem Bekunden nur in drei Bereichen auskennt (sein Leben, seine Poesie, sein „hervorragender“ Verein Hertha BSC Berlin), überall auf der Welt als Poetry Slammer den Spaß an Sprache vermittelt und nahm diesmal unsere Schülerinnen und Schüler mit auf die kreative Reise.

Das Bilden von Synonymen zu Wörtern wie „gehen“ (schlurfen), „Hund“ (Briefträgerjäger) oder „Baum“ (Papiervorgänger) war hier nur der Auftakt, bevor es einen ersten Schreibauftrag für die Anwesenden gab: erst musste man einen Gegenstand auf ein Stück Papier schreiben, dann dieses mit Nachbarin oder Nachbarn tauschen und schließlich binnen fünf Minuten aufschreiben, warum ausgerechnet dieser Gegenstand ein Sinnbild für die Liebe sei. Die Schülerinnen und Schüler hatten hier nicht nur großen Spaß am Schreiben, sondern trugen auch anschließend begeistert ihre eigenen Ergebnisse vor.

Simultanes Vorlesen

Das galt auch für die dritte und letzte Aufgabe: Nach einem erneuten Zetteltausch wurde das Publikum in zwei Gruppen aufgeteilt, von denen die eine eine Liebeserklärung, die andere eine Hassrede für den jeweiligen Gegenstand formulieren sollte. Diesmal lasen zunächst alle zugleich ihre Antwort vor, bevor noch einige Schülerinnen und Schüler nach vorne ans Mikro kamen und ihre Texte unter dem Beifall der Anwesenden zum Besten gaben. Spaß an Sprache vermitteln? Dieses Ziel hat der Workshop sicherlich erreicht.

Josephine Paul trug ihre Hasstirade gegen die Mikrowelle vor

So hatte sich der Poetry Slammer, der sich selbst als Poet bezeichnet, nicht nur den Applaus, sondern auch die Danksagung durch Herrn Irmer und die von ihm als nordhessisches Marzipan titulierte Ahle Wurscht wohlverdient.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Lars Ruppel für seinen Besuch, der durch die Unterstützung des HKM respektive das Landesprogramm Löwenstark ermöglicht worden ist – es hat Spaß gemacht, die Schülerinnen und Schüler dabei zu erleben, wie sie ohne Leistungsdruck ihre Kreativität entfalten konnten.