„Was hat das Befragen von so vielen Menschen mit Ihnen gemacht?“, so lautete die Frage einer Schülerin an den Autor und Journalisten Tim Pröse, der am 13. März in der Aula der Albert-Schweitzer-Schule eine Lesung zu seinem jüngsten Buch „Wir Kinder des 20. Juli. Gegen das Vergessen: Die Töchter und Söhne des Widerstands gegen Hitler erzählen ihre Geschichte“ durchführte.
Er habe diese Gespräche nicht als Last empfunden, sondern dabei viel Energie geschenkt bekommen und betrachte sein Buch daher als Appell, sich den erstarkenden radikalen Kräften entgegen zu stellen, so die Antwort des SPIEGEL-Bestsellerautors.

Um die Bedeutung des 20. Juli 1944 zu vermitteln, nahm der Journalist die Schülerinnen und Schüler in seiner Schilderung mit in die Zeit vor 80 Jahren, in der die Jungen Soldaten werden mussten, die Mädchen Mütter werden sollten und Menschen in Konzentrationslager deportiert wurden. Dort wurden sie auf grausame Weise in den Gaskammern ums Leben gebracht, wie Tim Pröse eindringlich schilderte.
In ebenso dramatischer Weise stellte er die Ereignisse um den 20. Juli 1944 dar, als Claus Schenk Graf von Stauffenberg mit seinem Attentat auf Adolf Hitler scheiterte und wie viele seiner Mitverschwörer vom Regime ermordet wurde.
Sein abschließender Blick galt den Kindern des 20. Juli, die, so der Autor, vaterseelenallein aufgewachsen seien und zeitlebens versucht hätten, dem Erbe ihrer Väter gerecht zu werden.
Wie die anschließende Fragerunde zeigte, erreichte er mit seinem Vortrag die anwesenden Schülerinnen und Schüler der E2 und der Q2 ebenso wie die Gäste aus den neunten und zehnten Klassen der Gustav-Heinemann-Schule, die der Einladung zur Lesung mit ihren Lehrkräften gefolgt waren.

Zuvor hatte Tim Sauerwein als neuer Schulleiter der ASS das Kriegsende am 8. Mai 1945 in Zeiten zunehmender radikaler Tendenzen als Mahnung zur Erinnerung und zur Auseinandersetzung bezeichnet und sich bei den Fördervereinen der ASS und der GHS für die Finanzierung der Veranstaltung bedankt.