Europäisches Parlament und adventliches Elsass – Straßburgfahrt der NOHES

Europäisches Parlament und adventliches Elsass – Straßburgfahrt der NOHES

Drei Tage raus aus dem Alltag und rein ins weihnachtlich geschmückte Elsass mit einem spannenden Besuch des Europäischen Parlaments – an dieser äußerst gelungenen Studienfahrt konnten je vier Schüler/-innen und zwei Lehrer/-innen jeder der acht nord- und osthessischen Europaschulen (NOHES) vom 22.-24. November 2022 teilnehmen. Die glücklichen Teilnehmer der ASS waren auf Schülerseite Malina Krausbauer, Evita Feuring, Lysander Rüegg und Samet Yazar. Begleitet wurden sie von Dr. Antke Röttgen (Studienleiterin) und Dr. Kerstin Meier (Europaschulkoordinatorin). Die Reisekosten für die Schüler-/innen wurden komplett aus Fördermitteln der Hessischen Europaschulen finanziert, was eine Anerkennung für ihr besonderes Engagement im Rahmen der SV darstellen sollte.

Übernachtung in Colmar

Mit einem voll besetzten Bus fuhren wir also am 22. November von Kassel aus über Fulda nach Colmar, wo wir zwei Nächte verbrachten. Wenn Sitzungswoche des Europäischen Parlaments ist, sind in Straßburg nämlich keine Hotelzimmer zu bekommen. Kurz nach der Ankunft konnten wir im Rahmen einer gelungenen Stadtführung Colmars Fachwerkidylle, seine Gerbervergangenheit sowie das Geburtshaus von Auguste Bartholdi, des Schöpfers der New Yorker Freiheitsstatue, erleben. Ein Drei-Gänge-Menu im Restaurant Meistermann war dann eine schöne Gelegenheit, in angenehmer Atmosphäre Bekanntschaft mit den Schüler/-innen und Lehrer/-innen der anderen Schulen zu machen.

Straßburg und Europäisches Parlament

Den ganzen nächsten Tag verbrachten wir in Straßburg. Am Vormittag entdeckten wir die Metropole des Elsass wiederum im Rahmen einer kurzweiligen Stadtführung, die einen Schwerpunkt auf das Wirken eines der berühmtesten Söhne des Elsass, nämlich Albert Schweitzer, legte. Dieser hat an der Universität Straßburg Theologie, Philosophie und Medizin studiert und in der Église Saint-Thomas, die wir auch besichtigten, Orgel gespielt. Aber natürlich standen auch das Straßburger Münster und ein Spaziergang durch Petite France, das ehemalige Gerberviertel im Delta der Ill-Kanäle, auf dem Programm.

Am Nachmittag hatten wir dann die Gelegenheit, das Europäische Parlament zu besuchen und einer Plenarsitzung beizuwohnen. Der nordhessische Europaabgeordnete Engin Eroglu von den Freien Wählern hatte uns nach Straßburg eingeladen und stand uns eine halbe Stunde für Fragen zur Verfügung. Außerdem berichtete er von seiner Arbeit im Menschenrechtsausschuss und im Ausschuss für Wirtschaft und Währung. Ein Mitarbeiter des Besucherdienstes beeindruckte uns anschließend mit seiner Darstellung der Leistungen der Dolmetscher im Europäischen Parlament, bei der er unterhaltsam und beeindruckend seine eigene Kenntnis von sieben Sprachen zum Besten gab. Bei der Debatte im Plenarsaal ging es an diesem 23. November um den Ukraine-Krieg und den Schutz der Biodiversität. Überraschend war für uns die Kürze der Beiträge der Abgeordneten, die jeweils nur 90 Sekunden lang sein durften, und äußerst spannend war es, sich durch die Übersetzung der jeweiligen Redebeiträge in die 24 Amtssprachen der Europäischen Union zu klicken. Dabei fiel auf, dass die jeweiligen Simultandolmetscher tatsächlich nur einen Redebeitrag von 90 Sekunden Länge übersetzten, bevor ein Kollege übernahm. Eine derart anspruchsvolle Konzentrationsleistung ist wohl auch nicht länger durchzustehen.

Weihnachtsmarkt in Colmar und Pläne für das nächste Jahr

Nach diesem ereignisreichen und mit Eindrücken fast schon überladenen Mittwoch tat es am Abreisetag gut, nochmal ruhig über den soeben eröffneten Weihnachtsmarkt von Colmar zu flanieren, elsässische Souvenirs und Köstlichkeiten wie pain d’épices oder macarons zu erwerben und die malerische Kulisse zu genießen. Mittags ging es dann zurück nach Kassel, und schon auf der Rückreise dieser rundum gelungenen Fahrt wurden Pläne für eine Exkursion nach Brüssel im Jahr 2023 geschmiedet.